Chronik des Sportverein Gessertshausen e.V.

Man schreibt das Jahr 1928, als die Gemeinde Gessertshausen auf einen entsprechenden Antrag des Sportvereins die Zusage zur Errichtung eines Sportplatzes in der sog. alten Kiesgrube, dem heutigen Gebiet an der Birkenstraße, erteilt. Vereinsaufzeichnungen gibt es hierzu leider nicht.

Im Jahre 1930 verzichtete die Gemeinde auf eine Pacht für die Sportplatzbenutzung, dafür durfte aber auch dann die Schuljugend den Sportplatz benützen. Offensichtlich muß dann kurze Zeit nach der Entscheidung wieder ein Pachtzins erhoben worden sein, denn 1932 entscheidet der Gemeinderat eine Ermäßigung des Pachtzinses unter der Bedingung , daß der Verein von der Abhaltung einer Christbaumfeier Abstand nimmt. Leider fehlen nähere Anhaltspunkte für die Begründung dieser Auflage, möglicherweise handelte es sich hier bei der Enscheidung des Gemeinderats bereits um Vorboten der nahenden Hitlerzeit.

1933: Ganz offensichtlich gab es zu diesem Zeitpunkt, in dem die meisten Fußballer bekanntlich beim Stahlhelm (paramilitärisch organisierten Wehrverband) waren, eine Turngruppe im SVG.

Dieses Jahr 1933 war für den Sportverein Gessertshausen wohl eines der folgenschwersten Jahre in seiner ganzen Geschichte, denn am 14.05.1933 wurde auf dem Sportplatzgelände ein Schießplatz errichtet, der dann für 5 Jahre dem “Stahlhelm”, der Ortsgruppe Gessertshausen zur Verfügung gestellt wurde. Aus den gemeindlichen Unterlagen ergibt sich, daß am 16.07.1933 der SVG aufgelöst wurde, da nicht einmal mehr ein Platz zur Ausübung des Sportes zur Verfügung stand. Das Vereinsvermögen, das nicht groß gewesen sein dürfte, wurde an sog. “nationale Verbände” verteilt während der Zeit des Krieges

Unmittelbar nach Beendigung des 2. Weltkriegs kam es zu einer kräftigen Auseinandersetzung im Gemeinderat Gessertshausen wegen der Errichtung von Behelfsheimen auf dem Gelände des ehemaligen Sportplatzes. Es wurde befürchtet, daß damit dem Sport  und der sportlichen Betätigung in Gessertshausen für lange Zeit der Lebensraum genommen werden könnte.

Die Wiedergründung

Am 13.12.1947 erfolgte im Gasthaus Weber Gessertshausen, der ehemaligen Bahnhofsgaststätte, die Wiedergründung des Sportvereins, wobei eine Fußball- und eine Tischtennisabteilung ins Leben gerufen wurde.

1949: In diesem Jahr finden sich Aufzeichnungen in den gemeindlichen Unterlagen über den Erlaß von Vergnügungsteuern, also ein Beweis dafür, daß der Verein sehr rege war in dieser Zeit, mit der Auflage, daß der Verein kostenlos der Schuljugend den Sportplatz zur Verfügung stellt.

Drei Jahre später durften die Spieler der Fußballmannschaft die 1. Meisterschaft in der Spielgruppe 1 feiern und stiegen in die B-Klasse West auf.

Nach dem Hoch folge sogleich das Tief und der SVG kehre im Jahre 1953 in die C-Klasse zurück. Dafür wurde in diesem Jahr eine Leichtathletikabteilung gegründet, die durch das Erringen mehrerer vorderer PLätze bei Leichtathletikveranstaltungen auf sich aufmerksam machte.

Im Jahre 1956 hatten die Freunde des Wintersports sogar eine Skiabteilung  im SVG ins Leben gerufen.

1962 wurde dann das heutige Sportplatzgelände im schönen Schwarzachtal durch die Gemeinde erworben. Die damaligen Kosten beliefen sich auf 60 DM pro Dezimal.

1964 begann der Bau des neuen Sportheims und Abschluß eines Pachtvertrags mit der Gemeinde für die Benützung des Sportplatzes auf eine Dauer von vorerst 20 Jahren. In diesem Jahr wurde dann auch der Sportplatz eingeweiht, nachdem amerikanische Soldaten zum neuen Sportplatz einen Weg geschaffen und 8000 cbm Erde vom Sportplatzgelände bewegt hatte.

Nun stand dem Erfolg nichts mehr im Wege.

Die Früchte der glanzvollen Jugendarbeit durften 1975 geerntet werden. Die A-Jugend errang den hervorragenden Meistertitel in der Gruppe Augsburg II.

Das sportliche Geschehen bei der ersten Mannschaft war von einem ständigen Auf und Ab geprägt.